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Chronisch krank studieren

Nicht „gesund“ – Na, und?

An der HHU waren Ende 2020 neben Dir über 36.000 Studierende eingeschrieben...und Ihr alle bringt Vielfalt an unseren Campus oder ins Webex-Meeting…. Das bezieht sich nicht nur auf Eure Herkunft, Weltanschauung oder Geschlechtsidentität, sondern ebenso auf den Gesundheitszustand. Neben vielen Studierenden die physisch, psychisch und kognitiv keinerlei Beschwerden haben, studieren an der HHU viele Studierende mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung.

Wie viele Studierende das genau sind, können wir aktuell nur schätzen. Wir wissen aber aus der letzten Absolvent*innenbefragung, dass 18 % der Studierenden, die im Wintersemester 2018/19 ihren Abschluss gemacht haben, von einer chronischen Erkrankung oder Behinderung betroffen waren. Die Mehrheit der Befragten, umgerechnet mehr als 10 % der Studierenden, hat angegeben unter einer psychischen Erkrankung zu leiden. Von dieser Statistik erfasst werden allerdings diejenigen Studierenden nicht, die auf Grund ihres Gesundheitszustandes das Studium unterbrechen oder sogar abbrechen mussten.

Gesundheit kann man nicht sehen …

Wenn dir diese Zahlen überraschend hoch erscheinen liegt das sicherlich auch daran, dass die allermeisten chronischen Erkrankungen oder Behinderungen – zumindest auf den ersten Blick – nicht sichtbar sind. Das Studierendenwerk kommt in seiner Studie „beeinträchtigt studieren - best2“ zu dem Schluss, dass sogar nur 4 % der Einschränkungen auf Anhieb erkennbar sind.

„Wann ist man eigentlich gesund?“ …

...diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Klar ist aber, gesund zu sein oder eben nicht gesund zu sein, beschreibt keinen absoluten oder fixen Zustand: „die“ Gesundheit gibt es nicht, genau so wenig wie „die“ Studierenden mit chronischer Erkrankung oder Behinderung. Ganz im Gegenteil erfasst dieser Begriff ein sehr heterogenes Spektrum von Studierenden. Dazu gehören:

Studierende mit Einschränkungen der Mobilität und der Sinneswahrnehmungen, wie z.B. Lähmungen, Dysmelien, verringertes Seh- oder Hörvermögen,

Studierende mit chronisch-somatischen Erkrankungen, also primär körperliche Erkrankungen wie Multiple-Sklerose, Rheuma oder Epilepsie,

Studierende mit psychischen Erkrankungen, wie z.B. Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen aber auch ADHS und

Studierende mit Teilleitungsstörungen, wie z. B. Legasthenie oder Dyskalkulie

 

Ich schaff, das auch so…musst du aber nicht!

Nicht alle Studierende, die per Definition eine chronische Erkrankung oder eine Behinderung haben, empfinden das Studium auf Grund ihrer Erkrankung erschwert. Viele merken in ihrem Studienalltag aber auch eine Belastung und wünschen sich oft mehr Informationen zu Unterstützungsangeboten, vor allem zu Nachteilsausgleichen, und die Möglichkeit sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Wenn Du zu dieser Gruppe gehörst, haben wir Dir auf unserer Seite "Anlaufstellen und Gremien" einige Beratungsangebote zusammengestellt.

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