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Ressourceneffizienz in der Laborpraxis

Energie- und Ressourcenverbrauch in der Forschung reduzieren

Ein wichtiger Teil der Forschung und Lehre findet in Laboren statt. Die Laborarbeit verbraucht viel Energie und Wasser und erzeugt erhebliche Abfälle und Treibhausemissionen. Neben technischen Maßnahmen, wie sie bereits durch das Gebäudemanagement der HHU umgesetzt werden, lässt sich auch mit simplen Verhaltensmaßnahmen der Energie- und Ressourcenverbrauch in der Forschung deutlich reduzieren – ohne die Qualität der wissenschaftlichen Ergebnisse zu beeinträchtigen. Abzüge schließen, Geräte ausschalten, wenn sie nicht genutzt werden oder Kühlgeräte optimierter nutzen – wenig Aufwand, aber eine große Wirkung, wenn jede*r mitmacht.

Mit einem einfachen Handgriff kann man viel Energie sparen: Der Abzug sollte immer dann geschlossen werden, wenn man nicht mit den Händen im Abzug arbeitet. Das konsequente Schließen der Front- und Seitenschieber schafft signifikante Energieeinsparungen. In nicht genutzten Zonen/Räumen empfiehlt sich zudem – falls möglich – ein Absenken der Luftmengen. Sollten spezielle Änderungen der Lüftungseinstellungen in den eigenen Laboren besprochen worden sein, können diese – nach Rücksprache mit der Stabsstelle SAUS – vom Dezernat Gebäudemanagement in der zentralen Steuerung angepasst werden.

Hier helfen ein paar Fragen: Werden wirklich noch alle Geräte genutzt oder lässt sich ihre Zahl reduzieren? Ist der Platz optimal ausgenutzt? Und welche alten bzw. nicht benötigten Proben können entsorgt werden?

Die Temperatur bei Kühl- und Gefriergeräten zu erhöhen, senkt deren Energiebedarf erheblich. Jede Arbeitsgruppe sollte dies daher selbstständig prüfen. Erfahrungen aus der Laborpraxis anderer Hochschulen zeigen, dass beispielsweise die Lagerung nicht sensibler Proben bei -70°C anstatt bei -80 °C erfolgen kann.

Werden Vereisungen regelmäßig entfernt, spart das ebenso Energie. Auch hilft es, Dichtungen und Filter öfter zu reinigen. Auch das Aufräumen der Probenschränke kann Energie einsparen, denn wenn man bei geöffneter Tür länger nach Proben suchen muss, geht Wärme auf den Inhalt über. Hier kann auch ein Klassifizierungs- und Ordnungssystem helfen, um Proben besonders schnell zu finden.

Bestimmen Sie gemeinsam mit anderen in Ihrem Labor, welche Geräte ausgeschaltet werden können, wenn sie nicht verwendet
werden, und identifizieren und kennzeichnen Sie ebenso Geräte, die ständig eingeschaltet bleiben müssen. In der Regel ist es sinnvoll, Geräte wie Zentrifugen, Heizplatten, PCR-Geräte, Autoklaven o.ä. auszuschalten, wenn niemand direkt danach die Geräte verwendet.

Kann vielleicht auch ein Gerät einer benachbarten Arbeitsgruppe mitgenutzt werden oder können Sie auf die Forschungsinfrastrukturder Gerätezentren zurückgreifen, die allen Forscher*innen der HHU zur Verfügung stehen? Eine Übersicht über die Gerätezentren und Technologieplattformen findet man hier

Werden neue Geräte beschafft, greifen Sie auf möglichst energieeffiziente Geräte zurück. Der Energy Star sowie die Kennzeichnung der Energieeffizienzklasse bieten hier eine gute Orientierung. Auch die Langlebigkeit der Geräte sollte bei einer Neuanschaffung bedacht werden: Erkundigen nach Wartungs- und Reparaturkonzepten seitens des Herstellers.

Auch wenn Änderungen in der Laborpraxis immer gut abgewogen werden müssen, um die Vorgaben Sicherheit und Qualität nicht zu vernachlässigen, gibt es auch hier Ansatzpunkte, um Prozesse nachhaltiger zu gestalten.

Geschicktes Koordinieren bei der Chemikalienlagerung und -bestellung ist ein guter Weg, ebenso wie das gemeinsame Nutzen bzw. das Weitergeben an andere Forschungsgruppen. Eine Zusammenarbeit verschiedener Arbeitsgruppen, wie sie derzeit in der Chemie implementiert wird, optimiert die Nutzung von Chemikalien.

Im Zentralen Chemikalienlager (ZCL) der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät steht darüber hinaus eine automatisierte Anlage zur Redestillation von Lösungsmitteln und Lösungsmittelgemischen zur Verfügung. Diese wird in Kürze für eingewiesene Nutzer verfügbar sein. So kann eine deutliche Einsparung von Material und Energie erreicht werden.

Im Blick behalten sollte man auch, wo das Haltbarkeitsdatum abläuft und Materialien erst nachbestellen, sobald Vorhandenes wirklich verbraucht ist. Ein guter Überblick entsteht, wenn alle Verbrauchsmittel inventarisiert sind. Hierbei hilft es, das Gefahrstoffverzeichnis um den Bereich ‚Haltbarkeit‘ zu ergänzen.

Hier gilt eine simple Gleichung: Nachhaltig ist es, Einmalartikel, Verpackungsmaterialien und Laborabfälle zu reduzieren, giftige/bedenkliche Chemikalien - wo möglich - durch unbedenkliche Alternativen zu ersetzen sowie langlebige Geräte und Werkzeuge zu kaufen. Das Vergaberecht unterstützt übrigens diese Ansätze, indem soziale und umweltbezogene Aspekte in jeder Phase eines Vergabeverfahrens mit einbezogen werden können.

Core Facilities stehen allen Forscher*innen der HHU und externen Interessierten zur Verfügung. Sie dienen dem Zugang zu einer hochtechnisierten Forschungsinfrastruktur im Sinne einer wirtschaftlichen sowie nachhaltigen Nutzung. Eine Übersicht der Gerätezentren an der HHU findet sich hier.

Ein wesentlicher Treiber des Energieverbrauches der Labore sind die Lüftungsanlagen. Daher wird der Luftwechsel - wo möglich - im Absenkbetrieb (nachts und ganztägig an Wochenenden sowie an Feiertagen) reduziert. Die Maßnahme erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderungen der Forschung und der Sicherheit in den Laboren.

Begleitende Materialien

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