Nachhaltigkeit in Drittmittelvorhaben
Unterstützung für Antragstellende
Beim Klimaschutz und der Umwelt- und Ressourcenschonung besteht auch für die Wissenschaft dringender Handlungsbedarf. Drittmittelgeber haben darauf reagiert, indem sie zunehmend Fragen zur ökologischen Nachhaltigkeit in ihre Antragsverfahren einbeziehen. So fordert z.B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit März 2024 Antragstellende dazu auf, sich bei der Planung und Durchführung ihrer Forschungsvorhaben mit ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten auseinanderzusetzen. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen mit den größten Auswirkungen auf Emissionen und Ressourcenverbrauch, ohne die wissenschaftliche Qualität zu beeinträchtigen.
Diese Seite bietet Wissenschaftler*innen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gezielte, HHU-spezifische Informationen zur ökologischen Nachhaltigkeit, die bei der Ausgestaltung des jeweiligen Forschungsvorhabens berücksichtigt werden können. Von klimafreundlicher Mobilität über ressourcenschonende Forschung bis hin zu nachhaltiger Infrastruktur – hier finden Sie Informationen, um Nachhaltigkeitsaspekte gezielt in Ihre Anträge zu integrieren. Die thematische Sammlung hilft dabei, relevante Fragestellungen zu reflektieren.
Mit aktuellem Stand deckt die HHU ihren Strombedarf vollständig aus Ökostrom, welcher das Qualitätskriterium deutsche Windkraft erfüllt. Ihre Wärmeenergie bezieht die HHU aus dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Düsseldorf. Aktuelle Informationen über bereits umgesetzte sowie geplante zentrale Maßnahmen der HHU auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung bietet diese Seite.
Der Besuch von Konferenzen und die Zusammenarbeit mit internationalen Partner*innen sind essentiell für die akademische Arbeit, jedoch tragen die daraus resultierenden Emissionen erheblich zum CO₂-Fußabdruck bei, weshalb an der HHU (mit Ausnahme der Medizinischen Fakultät) seit 2023 eine Richtlinie für umweltfreundliche Dienstreisen gilt. Sie basiert auf den folgenden Maßnahmen: Förderung digitaler Alternativen, Bevorzugung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, Flugreisebeschränkungen sowie verpflichtende Kompensationszahlungen für unvermeidbare Flugreisen.
Hier finden Sie nähere Informationen zu den an der HHU geltenden Regelungen.
Räumen Drittmittelgeber die Möglichkeit zur Abrechnung von Kompensationszahlungen ein, so erfolgt die Kompensation entsprechend des festgeschriebenen Verfahrens des Drittmittelgebers und nicht über den universitären Klimaschutzfonds der HHU. Im Falle einer Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) können CO2-Emissionen, die durch Dienstreisen in einem geförderten Forschungsvorhaben entstehen, in eigener Verantwortung durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten kompensiert werden. Die Kompensation erfolgt nicht zentral über die HHU, der Zertifikaterwerb obliegt dem/der Reisenden. Soll von der Möglichkeit der CO2-Kompensation Gebrauch gemacht werden, sind die durch Dienstreisen erzeugten Emissionen mit einem vom Umweltbundesamt empfohlenen Rechner zu ermitteln. Die CO2-Zertifikate müssen aus Projekten stammen, die nach UN-Regeln unter dem Mechanismus für umweltgerechte Entwicklung (CDM) zertifiziert worden sind oder dem Goldstandard entsprechen. Die Kompensation kann entsprechend der DFG-Verwendungsrichtlinien z.B. über Atmosfair als ein vom Bundesumweltamt unterstützter Anbieter vorgenommen werden. Die Verwendung der Mittel für die CO2-Kompensation ist mit der Abgabe der Verwendungsnachweise für das abgelaufene Kalenderjahr nachzuweisen.
Für weitere Informationen schauen Sie gerne in das Merkblatt DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft - CO2-Kompensation DFG-Geförderte.
Labore gehören auf Grund ihres Ressourcenverbrauchs zu den Einrichtungen mit hohem Einsparpotential. Eine zentrale Webseite zum Thema Ressourceneffizienz in der Laborpraxis bietet Wissenschaftler*innen der HHU wertvolle Anregungen und Unterstützung, um ihre Forschungsprojekte ressourcenschonender zu gestalten. Darüber hinaus sind auf dieser Plattform Informationsmaterialien verfügbar, die allen Angehörigen der HHU kostenfrei zugänglich sind und auf Wunsch bestellt werden können.
Gerätezentren leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem sie die Nutzung von hochentwickelten wissenschaftlichen Geräten und Technologien optimieren und so den Ressourcenverbrauch minimieren. Durch die Bündelung und zentrale Verwaltung von spezialisierten Forschungsgeräten wird eine effiziente Nutzung ermöglicht, wodurch die Notwendigkeit für den individuellen Erwerb und die Wartung von Geräten in verschiedenen Forschungseinrichtungen entfällt. Diese Core Facilities stehen allen Forscher*innen der HHU und externen Nutzern zur Verfügung.
Zu den Gerätezentren und Technologieplattformen der Math.-Nat. Fakultät
Zu den Core Facilities der Medizinischen Fakultät
Zu den Zentrallaboratorien des Biologisch-Medizinisches Forschungszentrums
Die Integration nachhaltiger Beschaffungspraktiken in Forschungsprojekte ist von entscheidender Bedeutung, um Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall zu minimieren und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Der Zentrale Einkauf der HHU unterstützt alle Angehörigen der Hochschule durch einen Leitfaden für nachhaltige Beschaffung und bietet eine beratende Funktion an, um eine umweltbewusste Beschaffung zu fördern.
Auch die Organisation von Tagungen, Konferenzen etc. kann einen Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Forschungsprojekts haben, da diese oft mit hohem Ressourcenverbrauch und Emissionen verbunden sind, etwa durch Reiseaufwand der Teilnehmenden, Emissionen durch Catering oder Abfallproduktion. Mögliche Maßnahmen für eine nachhaltige Organisation von Projektveranstaltungen sind z. B. Beauftragung lokaler Catering-Anbieter, Organisation von Hybridformaten. Weitere Informationen folgen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt sich dafür ein, ökologische Nachhaltigkeit sowohl in ihren eigenen Aktivitäten als auch in den Forschungsprozessen zu berücksichtigen, wobei die wissenschaftliche Exzellenz stets im Vordergrund bleibt. Seit März 2024 sind Antragsteller*innen in den Antragsleitfäden und Formularen dazu aufgefordert, sich mit ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten in der Planung und Durchführung von Forschungsvorhaben auseinanderzusetzen. Hierzu hat die DFG einen fachübergreifenden Leitfragenkatalog verfasst. Dieser umfasst die vier Themenfelder Reisetätigkeit, Experimente/Feldversuche/Umfragen, Rechenleistung, Gerätebeschaffung/-betrieb/-nutzung und ist hier abrufbar.
Die MSCA Green Charter ist ein freiwilliger Verhaltenskodex für alle Personen und Institutionen, die MSCA-Fördermittel erhalten. Ziel der Charta ist es, nachhaltiges Denken frühzeitig in das Forschungsmanagement zu integrieren und so den ökologischen Fußabdruck wissenschaftlicher Projekte zu reduzieren – ohne dabei die wissenschaftliche Exzellenz einzuschränken. Von allen Beteiligten wird erwartet, dass sie die umweltbezogenen Grundsätze der Charta bestmöglich berücksichtigen und diese aktiv in ihren Projekten umsetzen. In der abschließenden Berichtsphase eines jeden Projekts ist darzulegen, welche Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen ergriffen wurden und wie die Prinzipien der Charta konkret Anwendung fanden.
Die Umsetzung nachhaltiger Forschung beginnt bereits in der Planungsphase. Die Charta empfiehlt dazu verschiedene Maßnahmen in Bereichen wie Ressourcenmanagement, Mobilität, Energie und Beschaffung. Zudem soll sie zur Sensibilisierung für ökologische Nachhaltigkeit und zum Austausch guter Praxis beitragen.
Mehr Informationen bietet diese Webseite.
Sollten Sie bei der Auseinandersetzung mit ökologischer Nachhaltigkeit in Ihrem Forschungsantrag Unterstützung benötigen, steht Ihnen die Section Environment des Heine-Centers for Sustainable Development gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter environment(at)hhu.de.
Für Fragen zu den Themen Diversity und Health, die ebenfalls für Ihr Drittmittelvorhaben von Bedeutung sein können, bietet das Team des Heine-Centers for Sustainable Development ebenso Unterstützung an. Für den Themenbereich Diversity wenden Sie sich gerne an diversity(at)hhu.de, für den Themenbereich Health kontaktieren Sie uns gerne unter health(at)hhu.de.
Bei allen Fragen rund um die Einwerbung von Drittmitteln, Förder- und Antragsberatung, Rechtsberatung und Mittelbewirtschaftung wenden Sie sich bitte wie gehabt an das Dezernat 4 - Forschung und Transfer.