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Detailansicht Energie

HHU handelt
Erklärt: Warum Unigebäude viel Energie brauchen

Ein Universitätscampus benötigt vergleichsweise viel Energie: Labortechnik, Klimaanlagen, Versuchsaufbauten, Rechenzentrum – diese und weitere Besonderheiten gibt es an der Heinrich-Heine-Universität (HHU). Energiesparen muss hier anders betrachtet werden als bei Wohn- oder Verwaltungsgebäuden. Wer weiß, wie hoch der Energiebedarf auf dem Campus ist, für den sind die Regeln besser nachvollziehbar.

Rückkühlwerke für die Klimatechnik auf der Technikzentrale 2 Zoom

Rückkühlwerke für die Klimatechnik auf der Technikzentrale 2: Sie benötigen einiges an Energie.

Warum die Bibliothek schließen und dann zuhause heizen müssen? Diese und weitere Fragen kamen auf, als die Betriebs- und Öffnungszeiten von Gebäuden und der Bibliothek verändert wurden. Zunächst zum Verständnis: Die HHU macht dies nicht einfach so, sie ist verpflichtet, ihren Beitrag während der Energieknappheit mit einer Einsparung von 20 Prozent zu leisten. Dafür werden verschiedene Maßnahmen kombiniert. 

Laborgebäude als Energiefresser
In der Regel benötigen Laborräume den achtfachen Austausch der kompletten Luftmenge – pro Stunde. So wird die Sicherheit bei Arbeiten mit Chemikalien und anderen Stoffen gewährleistet und so können Versuche gefahrlos durchgeführt werden. Das bedeutet, dass Laborgebäude große Lüftungsanlagen brauchen, was neben all den energieintensiven Ausstattungen und Versuchsanlagen selbst schon viel Energie erfordert. 

„Vor allem die alten Gebäude aus den 1970er Jahren haben noch keine Wärmerückgewinnung in ihren Lüftungssystemen. Somit müssen große Frischluftmengen immer von der Außentemperatur auf die Raumtemperatur gebracht werden. Im Winter wird dabei besonders viel Wärme benötigt und im Sommer zusätzliche Kühlung“, erklärt Maximilian Oehler, der im Dezernat Gebäudemanagement für die Nachhaltigkeit verantwortlich ist. 

Und: Nicht nur Labore werden klimatisiert, sondern auch die Bibliotheken, Sporthallen, Sanitäranlagen und Hörsäle. Dadurch übersteigt der Energieverbrauch von vielen Gebäuden am Campus deutlich den von Wohngebäuden und Büros. 

Weniger heizen
So benötigt etwa die Universitäts- und Landesbibliothek knapp ein Drittel der am Campus verbrauchten Kälte. Ihr Wärmebedarf ist ungefähr so groß wie der von 110 Einfamilienhäusern, während ihr Stromverbrauch sogar dem von über 630 Einfamilienhäusern entspricht. Verkürzte Öffnungszeiten in den nur gering ausgelasteten Abendstunden erlaubt es, Heizungen zu drosseln und Lüftungsanlagen abzuschalten. 

„Dadurch kann der Energiebedarf erheblich gesenkt werden und die Einsparung ist deutlich größer als der eventuelle Mehrverbrauch, der in derselben Zeit zu Hause entsteht“, sagt Oehler.

Auch in anderen Gebäuden wird so außerhalb der Betriebszeiten der Energieverbrauch gesenkt. Zusammen mit weiteren Maßnahmen – wie einer begrenzten Heiztemperatur auf 19°C und dem Abschalten alter Warmwassersysteme – versucht die HHU, die geforderten 20 Prozent Einsparung zu erreichen. 

„Dafür sind wir auf die Mithilfe von allen am Campus angewiesen“, wirbt Maximilian Oehler. Da die Raumtemperaturen nicht zentral gesteuert werde, müssen alle Studierenden und Beschäftigten das Thermostat an den Heizkörpern auf maximal einen Strich vor der Drei stellen. „Darüber hinaus bitten wir alle, mit einem offenen Auge durch den Alltag zu gehen und mit kleinen Handgriffen wie dem Lichtausschalten einen Beitrag für weitere Energieeinsparungen leisten. Herzlichen Dank fürs Mitdenken.“

Nähere Informationen und weitere Maßnahmen 

Autor/in: Redaktion/MO
Kategorie/n: INTRANET News, Energie
Bibliothek im Schnee Zoom

Der Betrieb der Universitäts- und Landesbibliothek verbraucht sehr viel Energie.

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